Impfungen
Auch Wohnungskatzen benötigen eine Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche. Die Erreger dieser Erkrankgungen können an den Schuhen der Menschen ins Haus getragen werden. Eine Übertragung von Tollwut, FIV oder FeLV dagegen benötigt den direkten Kontakt mit dem Speichel oder Blut infizierter Tiere. Kommt Ihre Katze mit keinen Freigängertieren in Kontakt, dann können Sie alle weiteren Impfungen vernachlässigen. Jede Impfung ist eine Belastung für das Immunsystem des Tieres. Vermeiden Sie überflüssiges Impfen, denn jede Impfung hat auch Nebenwirkungen, die Impfreaktion auslösen können.
- Bereits als Kitten sollte eine Katze geimpft werden
- Zum Impfen muss sie gesund und parasitenfrei sein
- Nehmen Sie den Impfpass immer mit zum Tierarzt
- Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt individuelle Impfprogramme
- Trächtige Katzen dürfen nicht geimpft werden
- Wenn die Katze bereits erkrankt ist, kann sie nachträglich nicht geimpft werden
Das Immunsystem der Katze erkennt und bekämpft körperfremde Eindringlinge, indem es Abwehrstoffe Antikörper bildet. Das macht sich die Medizin mit Impfungen zunutze. Die Impfstoffe enthalten nur Teile der Struktur von Krankheitserregern oder eine ungefährliche Form, die meist per Injektion zugeführt wird. Der Körper lernt den Erreger so auf eine für ihn ungefährliche Weise kennen und bildet spezifische Antikörper gegen ihn. Diese Antikörper schützen ihn dann gegen die „echten“ Erreger und verhindern schwerwiegende Erkrankungen.
Um den Kitten einen guten Start ins Katzenleben zu ermöglichen, sollten sie bereits ab der 8. Lebenswoche gegen die gefährlichsten Infektionen wie Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden. Bereits 3 Wochen später erfolgt eine Nachimpfung dazu. Für Freigänger kann gleichzeitig gegen Tollwut geimpft werden.
Die geimpfte Katze sollte regelmäßig erneut geimpft werden, da die Menge der schützenden Antikörper mit der Zeit abnimmt. Möchten Sie Ihre Katze auch vor anderen Infektionen schützen, besprechen Sie bitte weitere Impfmöglichkeiten mit Ihrem Tierarzt.
Gegen diese am häufigsten durch einen Impfstoff bekämpften Infektionskrankheiten, können Sie Ihre Katze impfen lassen:
- Bordetellabronchiseptica: Möglicher Auslöser für Erkrankungen der Atemtraktes
- Chlamydien: Möglicher Auslöser für Bindehautentzündungen
- Feline Infektöse Peritonitis (FIP), Felines Coronavirus (FCoV): Möglicher Auslöser für Bauchfellentzündungen
- Leukose (FeLV): Feline Leukämie Virus
- Pilzinfektionen
Natürlich gibt es noch mehr Impfmöglichkeiten, das führt hier aber zu weit.
Kastration
Leider hält sich auch heute oft noch das Ammenmärchen, dass eine Katze vor der Kastration einmal Junge geworfen haben soll. „Sie soll ihren Spaß gehabt haben!“ Ganz ehrlich, das ist einfach Unwissenheit. Das Decken ist für die Katze keine besonders romantische Sache. Der Kater drückt sie auf den Boden, beißt ihr in den Nacken, um sie festzuhalten und „beglückt“ sie dann gerade einmal zehn Sekunden lang. Da er einen Widerhaken am Penis hat, kreischt die Katze vor Schmerz, wenn er ihn zurückzieht. Meist dreht sie sich um und haut ihm die Krallen entgegen oder beißt zu. Der Schmerz beim Weibchen ist Auslöser für den Eisprung. Die Katze wird pro Rolligkeit mehrfach gedeckt. Es ist also nicht das reinste Vergnügen!
Die Kastration ist heute ein Routineeingriff, der nicht nur unerwünschten Nachwuchs verhindert. Sie macht das Zusammenleben von Katze und Mensch wesentlich einfacher. Nach der Kastration sind die Tiere noch anhänglicher und die Kater markieren nicht.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kastration?
Da die Ragdolls eher zu den Spätzündern in Sachen Geschlechtsreife gehören, würde ich eine Kastration nie vor dem 6. Lebensmonat veranlassen. Ich finde die umstrittenen Frühkastrationen mancher Züchterkollegen, die nur kastrierte Kitten abgeben, nicht gut und lehne das für unsere Ragdollbabies ab.
Durchfall
Wenn Ihre Katze Durchfall hat, ist nicht immer gleich eine Krankheit Grund dafür. Letztlich handelt es sich dabei auch um eine Reinigungsfunktion des Körpers, ähnlich dem Erbrechen. Er versucht Fremdstoffe loszuwerden. Ist Ihre Katze fit und verhält sich ganz normal, ist es noch kein Grund für den Besuch beim Tierarzt. Wenn der Durchfall aber nicht nach wenigen Tagen (bei Kitten bitte spätestens am 2. Tag) verschwindet, ist die Meinung des Tierarztes unbedingt gefragt. Bitte testen Sie bei Ihrer Katze, ob sie durch den Durchfall dehydriert ist.
Sie erkennen dies, indem Sie mit zwei Fingern eine Hautfalte ziehen und wieder loslassen. Bildet sie sich nicht sofort zurück, ist die Gefahr einer Austrocknung groß. Hat Ihre Babykatze Durchfall, dann sollten Sie sehr schnell zum Tierarzt gehen. Der Flüssigkeitsverlust bei Kitten ist dramatisch. Das gilt auch für trächtige Katzen.
Ist der Kot sehr dünn und wasserähnlich, weist dies auf eine potentielle Austrocknung hin. Bringen Sie Ihr Tier bitte unbedingt zum Tierarzt.
Zum Tierarztbesuch sollten Sie immer eine Kotprobe mitnehmen, das erleichtert die Diagnose.
Ursachen für einen Durchfall können sein:
- Verdorbenes Futter
- Hat die Katze eine Maus erwischt?
- Milch-, zucker- oder stärkehaltige Lebensmittel
- Verträgt die Katze ein bestimmtes Futter nicht? (Futtermittelallergie)
- Zu schnelle Futterumstellung
- Verschluckte Fremdkörper
- Würmen und andere Parasiten
- Giardien (das sind sogenannte Wimperntierchen, die den oberen Dünn- oder Dickdarm befallen)
- Bakterien
- Viren
- Vergiftung durch Reinigungsmittel, giftige Pflanzen oder ausgelegte Gifte
- Eine Krankheit wie zum Beispiel: Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Dünndarminfektion
- Schilddrüsenüberfunktion
- Nebenwirkungen von Medikamenten, wie beispielsweise Antibiotika
- Stress und weitere psychische Faktoren
Wenn der Durchfall eine sehr helle Farbe hat, könnte das ein Hinweis auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder der Leber sein.
Eine teeartige Färbung kann ein Hinweis für innere Blutungen sein.
Hat der Stuhl eine schleimige Konsistenz, könnten Giardien Durchfallverursacher sein.
Kann man Blut im Durchfall erkennen, ist das möglicherweise ein Hinweis auf Verletzungen im Darmbereich oder auf eine Darmentzündung.
Würmer im Kot – deutlicher kann der Hinweis nicht sein. 😉
Verstopfung
So schnell man den Durchfall bei der Katze bemerkt, die Verstopfung bleibt häufig über einen längeren Zeitraum unentdeckt. Aber auch eine Verstopfung kann auf gesundheitliche Beschwerden hinweisen. Sie ist häufig nicht nur mit Schmerzen verbunden, im Extremfall kann sich ein Darmverschluss entwickeln und es wird schnell lebensbedrohlich.
Beugen Sie durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige Fellpflege vor und suchen Sie bei ersten Symptomen einen Tierarzt auf.
Wie erkenne ich die Verstopfung:
Die Katze frisst täglich und sollte auch täglich Kot absetzen. Wenn es sich einmal um einen Tag verschiebt, ist das noch ein natürlicher Vorgang. Dauert das aber länger, kann es sich erst einmal nur um leichte und vorübergehende Verdauungsprobleme handeln oder auch schon um eine hartnäckige Verstopfung.
Weitere Symptome sind:
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Schwäche
- Kreislaufprobleme (schneller Puls und blasse Schleimhäute)
- Schnelle und flache Atmung
Gefährlich wird es bei häufigeren Beschwerden. Im Zweifel hilft ein Arztbesuch. Durch Verstopfung gelangt normalerweise nicht mehr ausreichend Nahrung in den Verdauungstrakt und nach wenigen Tagen kann die fehlende Eiweißzufuhr den Fettstoffwechsel beeinträchtigen. In Bezug auf die Nahrung ist zu beachten, dass auch Katzen ein gewisses Maß an Ballaststoffen aufnehmen sollten. Auf ihrem natürlichen Speiseplan zählt nämlich nicht nur das Fleisch der Beutetiere, sondern diese werden mit Haut, Haaren und Mageninhalt und damit nahezu vollständig verzehrt. Somit nehmen Katzen mit ihrer natürlichen Ernährung auch Ballaststoffe zu sich, wenn auch nicht viel.
Wenn Ihre Katze zu Verstopfung neigt, sollten Sie ein Katzenfutter wählen, das einen höheren Ballaststoffanteil hat. Alternativ könnten Sie auch Flohsamenschalen dem gewohnten Futter beigemengen. Während der Verstopfung sollte man zunächst nur Nassfutter geben, um dem Wasserbedarf entgegen zu kommen. Außerdem kann man seine Katze auch mit einem Trinkbrunnen zum Trinken animieren.
Ernste Katzenkrankheiten
FIP – Feline Infektiöse Peritonitis – Bauchfellentzündung
Vier von fünf Katzen erkranken an Corona-Viren und bekommen Durchfall oder Schnupfen. Es ist nicht bekannt, warum die Corona-Viren manchmal mutieren und es zur FIP kommt. Bei der Mutation des Virus verändert er sein Erbgut dauerhaft. Von allen Katzen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden, bekommen gerade einmal 5-max 10 Prozent FIP, die am meisten gefürchtete Erkrankung. Weltweit sind es gerade einmal 1-2 Prozent die an FIP erkranken. Aber die Krankheit verläuft fast immer tödlich. Der genaue Auslöser ist nicht bekannt und Fehldiagnosen sind keine Seltenheit. Eine eindeutige Diagnose zu stellen ist sehr schwierig, da das Krankheitsbild oft nicht greifbar und FIP noch lange nicht ausreichend erforscht ist. Es gibt aber Altersgruppen, die häufiger betroffen sind: Zwischen 4 Monaten und 2 Jahren sowie ab dem 13. Lebensjahr. Man kann davon ausgehen, dass in jeder Katzengruppe eines oder mehrere Tiere schon Kontakt mit diesem Virus hatten.
Das häufigste Sympton ist eine Infektion des Bauchfells. Neben dem klassischen Verlauf der Bauchfellentzündung kann es zu einer Entzündung des Brustfells kommen.
Je nachdem, mit welcher Geschwindigkeit und Ausprägung die Krankheit ausbricht, kann es zu unterschiedlichsten Symptomen kommen:
- Appetitlosigkeit und allgemeines Unwohlsein
- Gewichtsverlust eventuell mit Erbrechen oder Durchfall
- Fieber, Mattigkeit, Teilnahmslosigkeit
- Gelbe Schleimhäute
- Augenentzündungen, Schnupfen oder Atemschwierigkeiten
- Bewusstseinsstörungen oder Störungen des zentralen Nervensystems
- Zunahme des Bauchumfanges und Flüssigkeitsansammlungen in der Bauch- und/oder der Brusthöhle
- Entzündung der inneren Bauchorgane
- Entzündung der Nieren und vermehrtes oder vermindertes Urinieren
Bitte machen Sie sich nicht verrückt, wenn Sie glauben, diese Symptome zu entdecken. Alle können auf FIP hinweisen, müssen es aber nicht. Es gibt viele andere Erkrankungen bei der Katze, die auch eines oder mehrere Symptome aufweisen.
Inzwischen gibt es einen Impfstoff, der eine FIP-Erkrankung verhindern soll. Dabei handelt es sich um inaktivierte FIP-Viren in einem Impfstoff, der der Katze in die Nase getropft wird. Da sich diese inaktiven FIP-Viren nur bei 31 Grad Celsius vermehren und die Katze eine normale Körpertemperatur von 39 Grad hat, ist das Virus in der Theorie also nicht gefährlich und soll die Antikörperproduktion anregen. Leider klappt das in der Praxis nicht immer so. Die Impfung kann unter Umständen die Wahrscheinlichkeit an FIP zu erkranken sogar erhöhen. Hinzu kommt, dass nur Katzen geimpft werden sollen, die noch nie mit dem Corona-Virus in Kontakt gekommen sind. Andernfalls ist das Risiko der Erkrankung ungleich erhöht. Das sind auch die Gründe dafür, dass der Impfstoff in Fachkreisen umstritten ist.
Ist FIP eindeutig diagnostiziert, wird die Katze nur symptomlindernd behandelt. Es gibt bis heute keine Heilungsmöglichkeiten.
FIV – Feline Immundefizienz Virus (= Katzen-AIDS)
Das Feline Immundefizienz-Virus (FIV) gehört zu den Retro-Viren und ähnelt dem menschlichen Aids-Virus. Um es aber gleich vorweg zu nehmen, die Übertragung auf den Menschen ist ausgeschlossen. Von Katze zu Katze wird der feline Virus durch Speichel und Blut, also hauptsächlich durch Bisse übertragen. Die sexuelle Ansteckung spielt bei Katzen eine eher untergeordnete Rolle. Besonders gefährdet sind streunende Kater, die nicht kastriert wurden.
Ebenso wie bei AIDS wird beim Katzen-Aids das Immunsystem der Katze geschwächt und kann sich dann nicht mehr ausreichend gegen Erreger wehren. In den Immunzellen der Katze vermehrt sich das Virus und zerstört diese. Viren, Bakterien oder Parasiten können sich nun ungehindert entwickeln und Krankheiten hervorrufen. Doch ebenfalls wie beim AIDS des Menschen, kann die mit FIV-infizierte Katze mehrere Jahre mit dem Virus leben, ohne dass die Krankheit ausbricht. Katzen-Aids ist nur durch einen Bluttest zweifelsfrei zu diagnostizieren beziehungsweise auszuschließen!
Im Endstadium können sich Tumore bilden und Infektionen wie beispielsweise eine Lungenentzündung auftreten. Es sind auch neurologische Symptome wie etwa Bewegungsstörungen möglich. Das Blutbild verschlechtert sich. Wenn diese finale Phase der Erkrankung einsetzt, stirbt die Katze meist innerhalb eines Jahres.
FeLV – Feline Leukämie Virus (Leukose)
Den FeL-Virus, die „Katzenleukose“ bzw. „Katzenleukämie“, gibt es in 4 Subtypen: A, B, C und T. Für die Entstehung der Krankheit ist jedoch nur A verantwortlich. Diese schwere Katzenkrankheit gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten, obwohl der Leukämievirus durch Zimmertemperatur und Trockenheit in wenigen Minuten seine Ansteckungsfähigkeit verliert. Die Krankheit muss bei einem Tier nicht ausgebrochen sein, damit es zur Ansteckung für gesunde Katzen kommt. Übertragen wird der Virus durch Speichel oder Tränenflüssigkeit, es kann aber auch durch infizierte Gegenstände zur Ansteckung kommen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit kann es Monate oder Jahre dauern. FeLV-infizierte Katzen sollten unbedingt aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr von gesunden Katzen getrennt werden. Nur so lässt sich das Risiko begrenzen.
Symptome für Katzenleukämie:
- Blut im Kot
- Appetitlosigkeit und Durchfall
- Geschwollene Lymphknoten
- Atembeschwerden
- Starker Durst
- Entwicklung von Tumoren (Krebs)
- Sich veränderndes Blut-Bild
- Schwächung des körpereigenen Immunsystems
Katzenleukose kann durch Blutabnahme und den ELISA oder auch den IFA Test diagnostiziert werden. Bis heute gibt es keine Möglichkeit zur Heilung einer FeLV-Infektion oder Erkrankung. Man hat zwar inzwischen Chemo-Therapien entwickelt, diese können die Infektionserkrankung aber nur vorübergehend stoppen bzw. lindern. Man kann seine Katze aber vorbeugend impfen lassen.
Katzenschnupfen
Katzenschnupfen (infektiöse Rhinitis) ist eine Infektionskrankheit, gegen die die meisten Stubentiger vorsorglich geimpft werden. Sollte sie dennoch einmal ausbrechen, betrifft diese hochansteckende Krankheit die Atemwege, Mundschleimhaut und Bindehaut der Katze. Suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf und setzten diese Erkrankung nicht mit dem harmlosen, menschlichen Schnupfen gleich. Damit hat der Katzenschnupfen nämlich nichts zu tun. Der Katzenschnupfen ist gefährlich und kann einer Katze im schlimmsten Fall das Leben kosten. Aber – die Heilungschancen sind heute sehr gut.
Die Krankheit ist hochansteckend, was hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen passiert. Aber es ist auch eine indirekte Übertragung möglich. Ob über verunreinigte Gegenstände oder die Kleidung des Menschen, alles ist möglich. Schon deshalb sind auch Wohnungskatzen gefährdet. Eine Impfung ist für alle Katzen wichtig! Sollte eine Katze trotz Impfung erkranken, wird die Krankheit abgeschwächt verlaufen und es besteht keine Lebensgefahr.
Wie bei anderen Katzenkrankheiten auch gilt: Je früher sie vom Tierarzt entdeckt wird, desto besser. Wenn Sie einen Verdacht haben, dass Ihre Katze an Katzenschnupfen erkrankt sein könnte, suchen sie bitte umgehend einen Tierarzt auf, um dramatische Folgeschäden wie chronische Augenleiden zu vermeiden. Antibiotika wirken gut. Zuhause braucht das verschnupfte Tier liebevolle Pflege, Wärme und Ruhe und muss von anderen Katzen getrennt werden. Säubern sie die Nase und den Augenbereich vorsichtig, vielleicht mit Hilfe von lauwarmen Kamillentee. Zusammen mit den Medikamenten, dürfte es dem Kätzchen bald besser gehen.
Katzenseuche – Feline Panleukopenie
Auch die Katzenseuche ist eine schwere und sehr ansteckende Virusinfektion, die meist bei Jungtieren im Alter von zwei bis sechs Monaten auftritt. Natürlich kann auch einmal eine ältere Katze erkranken. Da das Parvovirus gegenüber äußeren Einflüssen extrem widerstandsfähig ist, bleibt die Umwelt über Monate infektiös. Das heißt, das Virus ist eine ständige Bedrohung für Tiere, die nicht geimpft sind.
Erkrankte Tiere wirken anfänglich müde, niedergeschlagen und fressen kaum. Wiederkehrendes Erbrechen und hohes Fieber bis 41 Grad C folgen und durch dauerhaften Durchfall ist der Flüssigkeitshaushalt der Katze völlig aus dem Gleichgewicht. Bei infizierten Katzenwelpen kann es zu Hirnschäden und Blindheit kommen.
Die Krankheit kann zwar geheilt werden, aber bei jungen oder sehr geschwächten Katzenbabies ist die Sterblichkeitsrate trotz Therapie sehr hoch. Hat das Kätzchen fünf Tage überstanden, erhöht sich die Chance, dass es sich wieder vollständig erholt. Je älter die Kitten sind, umso höher ist die Heilungschance.
Die Impfung gegen Katzenseuche ist die wirksamste Vorbeugung und ich möchte Sie ihnen für alle Katzen ans Herz legen. Nach einer angemessen durchgeführten Impfung besteht eine lebenslange Immunität. Dennoch muss die Impfung alle ein bis zwei Jahre aufgefrischt werden.
HCM – Hypertrophe Kardiomyopathie – Herzerkrankung
Die HCM ist eine der verbreitetsten Herzerkrankungen bei Katzen und kann sich aufgrund anderer Erkrankungen entwickeln oder auch genetisch bedingt sein. Als Auslöser kommen zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion oder systemischer Bluthochdruck infrage. Nur in seltenen Fällen wird die Herzkrankheit auch vererbt.
Man versteht unter HCM eine Erkrankung, bei der sich der Herzmuskel insgesamt oder in einzelnen Bereichen verdickt. Wenn sich die Verdickung unterhalb der Hauptschlagadermündung entwickelt, spricht man von einer Obstruktion, die man als Herzgeräusch erkennen kann. Dabei wächst die Herzmuskulatur in den Kammerinnenraum des Herzens und verkleinert so das Volumen der Herzkammer. Die Herzkammer kann sich dann nicht mehr ausreichend mit Blut füllen und es kommt zu einem Rückstau in der linken Vorkammer des Herzens und im Lungenkreislauf. In der Folge können sich Lungenödeme (Wasser in der Lunge) oder aber Pleuralergüsse (Wasser in der Brusthöhle) bilden.
Kater sind früher und häufiger betroffen als Katzen.
Mit der Herzultraschall-Untersuchung kann die Dicke der Herzwand, die Beweglichkeit des Muskels sowie die Auswurfleistung des Herzens ermittelt werden. Das erleichtert die Diagnose. Für HCM gibt es keine Standardtherapie. Die Behandlung muss auf das jeweilige Tier zugeschnitten werden.
Neben einer medikamentösen Behandlung kann eine natriumarme Herz-Diät hilfreich sein. Richten Sie Ihrem Liebling am besten einen ruhigen dunklen Platz ein, an den er sich vor Stress schützen und zurückziehen kann. HCM ist leider nicht heilbar. Alle Maßnahmen haben lediglich eine lebensverlängernde Wirkung.
PKD – Polyzystische Nierenerkrankung
Die Polyzystische Nierenerkrankung ist eine Erbkrankheit. Die Krankheit ist nicht neu und kommt auch bei Menschen, Hunden, Ratten, Mäusen und Nutztieren wie Schweinen, Rindern und Schafen vor. Die Zysten treten hauptsächlich, aber nicht nur in den Nieren auf, sie können auch in andere Organe, wie die Leber betreffen.
Sehr häufig kommt es bei Perserkatzen zu PKD. Ein Befall von 25 % ist nicht selten. Bei einigen Perser-Züchtern können sogar 80 % seiner Zuchtkatzen betroffen sein. Da zur Erreichung spezieller Typmerkmale häufig Perser auch bei anderen Rassen eingekreuzt wurden, sind auch diese Rassen betroffen: Exotic Shorthair, British Shorthair, Kartäuser, Norwegische Waldkatze, Main Coon, Ragdoll und natürlich Persermischlinge.
Symptome der Erkrankung sind:
- Das Tier trinkt mehr
- das Fell wird stumpf und struppig
- die Katze verliert Gewicht
- sie riecht aus dem Mund
- ist nachts unruhig und erbricht häufig
- sie hat weniger Appetit
Eine Heilung der Krankheit ist leider nicht möglich, es kann lediglich eine symptomatische Therapie zur Minderung der Krankheitserscheinung durchgeführt werden. Ganz wichtig ist die Ernährungsumstellung auf eine spezielle Nierendiät. Besprechen Sie das mit Ihrem Tierarzt. Eine Reduktion der Proteinausscheidung über den Urin wäre eine weitere, hilfreiche Maßnahme.
Es ist wichtig die Krankheit zu erkennen und erkrankte Tiere von der Zucht auszuschließen. Die Verpaarung einer polyzystisch-heterozygoten Katze mit einer PKD-freien Katze kann zu PKD-freiem Nachwuchs führen. Da aber nicht auszuschließen ist, dass aus dieser Verpaarung Jungtiere mit PKD geboren werden, ist das nach §11b des deutschen Tierschutzgesetzes verboten.
Tollwut
Die Tollwut ist eine Virusinfektion, die bereits seit 2300 vor Christus bekannt und gefürchtete ist. Sie tritt bei Tieren und Menschen auf. Nach Ausbruch der ersten Krankheitsanzeichen gibt es bis heute keine Möglichkeit der Heilbehandlung. Die Erkrankung verursacht eine fast immer tödliche Enzephalitis (Gehirnentzündung). Ausgelöst wird die Krankheit beim Menschen meist durch das Rabiesvirus.
Übertragen wird die Tollwut über virushaltigen Speichel infizierter Tiere. Wurde das Virus durch einen Biss übertragen, wandert es entlang der Nervenbahnen in Richtung Gehirn. Umso weiter der Biss vom Gehirn entfernt ist, umso länger braucht das Virus. Es können also 14 bis 30 Tage vergehen, bis die Krankheit ausbricht.
Anzeichen von Tollwut sind: Abnormes Verhalten, Beißwut und Raserei, Schreckhaftigkeit, zahmes Verhalten von sonst scheuen Tieren, Krämpfe und Lähmungen im Endstadion
Eine Schätzung der WHO meint, dass jedes Jahr etwa 55.000 Menschen an Tollwut sterben. 99 Prozent davon leben in Entwicklungsländern in Asien (56 %) und Afrika (44 %). In Deutschland wurden in den letzten Jahren nur wenige Fälle registriert.
Ohne vorherige Impfung oder entsprechende Maßnahmen nach einer möglichen Ansteckung verläuft die Infektion innerhalb von 15 bis 90 Tagen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, immer tödlich.
Die wirksamste Vorbeugung gegen eine Tollwut bei der Katze ist die Impfung.
Übrigens – bei geimpften Tieren besteht keine Tötungspflicht, wenn sie Kontakt mit tollwütigen Tieren hatten.